Pressemitteilung
16. April 2012
Neue Caritas-Kleiderkammer hilft Flüchtlingen
Unternehmen spenden – Regale werden noch benötigt
Sie kommen nur mit dem Nötigsten: Kaum eine Familie, die in der Staatlichen Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Mannheim landet, hat mehr als zwei Koffer dabei. „Sie müssen alles neu beschaffen. Besonders oft fehlt es an Kinder- und Babysachen“, sagt Angelika Wagner von der Caritas-Flüchtlingsberatung. Das Problem: Das Taschengeld von 40 Euro monatlich, das ein erwachsener Asylbewerber bekommt, reicht nicht aus, um auch noch Kleidung zu kaufen. Deshalb hat die Caritas im vergangenen Jahr in der Flüchtlingsunterkunft eine Kleiderkammer eröffnet. Dort bekommen die 320 Bewohner kostenlos Kleidung, aber wenn vorhanden auch Kinderspielzeug, Schulranzen und ähnliches.
Dank
Spenden ist die Kleiderkammer aktuell gut ausgestattet. So haben Mitarbeiter
des Maritim-Hotels 15 Säcke mit Kleidung gesammelt. Die Drogeriekette dm rief
ihre Kunden ebenfalls zum Spenden auf und brachte zwei Autos voll mit
Kleidersäcken. Von Engelhorn kamen vier Kartons mit Pullovern und T-Shirts.
Allerdings fehlt es in dem Raum an Lagerplatz: „Wir sind für jedes Regal, das wir bekommen, dankbar“, sagt Wagner. Aber auch Kleiderspenden, insbesondere Sommerkleidung und Kinderkleidung, sowie Handtücher nimmt sie gerne an. „Auch wenn jemand ein Kinderfahrrad oder ähnliches abzugeben hat, freuen wir uns darüber.“ Die Sachen sollten sauber, heil und in gutem Zustand sein. Spenden können rund um die Uhr an der Pforte an der Industriestraße 6a abgegeben werden.
Die Kleiderkammer wird von vier Ehrenamtlichen betreut, die selbst in der Unterkunft wohnen oder dort gewohnt haben. Eine von ihnen hat das Angebot selbst schon oft genutzt: Sie hat zwei Kinder, die hier in die Schule gehen. Sie erklärt: „Ich habe kein Geld, um ihnen etwas zu kaufen, aber ich möchte nicht, dass sie in der Schule auffallen. Sie sollen ordentliche Sachen tragen.“ Eine andere Ehrenamtliche begründet ihr Engagement: „Ich will den Leuten helfen und meine Zeit sinnvoll verbringen.“ Sie ist allein in Deutschland, ihre Kinder sind noch in Pakistan. Die Kleiderkammer dient ihr auch als eine Art Begegnungsstätte.
Wer jetzt im Rahmen des Frühjahrsputzes oder vor der Sommersaison seinen Kleiderschrank ausmisten und nicht mehr getragene Sachen spenden möchte, kann sie bei der Flüchtlingsunterkunft oder einer der anderen Kleiderkammern der Caritas abgeben. Die Kleiderkammer für obdachlose und bedürftige Menschen in D6, 7 ist montags, mittwochs und freitags von 10 bis 11 Uhr geöffnet. Über Kinder- und Babykleidung sowie Spielzeug freuen sich die Kinderkleiderkammern in Rheinau und Schönau. Die Ausgabe in der Beratungsstelle Kind & Kegel in der Heilsbergerstraße 11 auf der Schönau ist jeden Donnerstag von 10 bis 12 Uhr ist geöffnet. In Rheinau öffnet der Soziale Punkt der Caritas-Konferenz St. Antonius dienstags von 15 bis 16 Uhr seine Kinderkleiderkammer und mittwochs von 15 bis 17 Uhr die Ausgabe für Erwachsene, beides in der Relaisstraße 126. Darüber hinaus betreiben die Caritas-Konferenz Zwölf Apostel in Vogelstang und die Caritas-Konferenz St. Elisabeth in Gartenstadt Kleiderkammern. Erstere liegt im Pfarrhaus, Geraer Ring 7, und ist mittwochs von 17 bis 18.30 Uhr geöffnet. St. Elisabeth im Waldfrieden 78 ist mittwochs von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Für die Ausgabe ist dort ein Nachweis der Bedürftigkeit erforderlich. (juk)