Darauf wollen die Mannheimer Beratungsstellen bei einem bundesweiten Aktionstag am Mittwoch, 14. September, aufmerksam machen. Von 14 bis 16 Uhr sind sie mit einem Informationsstand auf dem Marktplatz präsent. Bei Regen ist dieser im Haus der Katholischen Kirche, F2, 6, zu finden.
Die Migrationsberatung wird aus dem Bundeshaushalt über das Bundesinnenministerium gefördert. Im Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2023 ist allerdings eine deutliche Mittelkürzung vorgesehen: um 19 Prozent verglichen mit 2021 und verglichen mit 2022 sogar um 27 Prozent. "Um das Beratungsangebot in der aktuellen Qualität weiterführen zu können, müssen die finanziellen Mittel des Bundes dafür dringend erhalten und verstetigt werden", fordert Birgit Schünemann vom Caritasverband Mannheim im Namen aller Mannheimer Beratungsstellen.
Die Migrationsberatung unterstützt und begleitet Zugewanderte bei allen Fragen zur Integration. Dazu gehören Sprachförderung, berufliche Fragen, Schulbesuch, Ausbildung, Aufenthaltsrecht und Einbürgerung. Die qualifizierten Beraterinnen und Berater helfen bei der Beantragung sozialer Leistungen, Kinderbetreuungsangeboten, Fragen zur Sozialversicherung, familiären und gesundheitlichen Fragen sowie zur Wohnungssuche.
Während der Corona-Pandemie hatte das Angebot einen besonders hohen Stellenwert: Sowohl die Migrationsberatung als auch der Jugendmigrationsdienst waren während der gesamten Corona-Zeit ansprechbar und haben weiterhin verlässlich beraten. Dies war insbesondere für Familien und Menschen mit finanziellen Problemen, zum Beispiel durch Kurzarbeit, wichtig.
2022 sind die Klienten- und Beratungszahlen deutlich gestiegen - auch durch Geflüchtete aus der Ukraine. "Nach jetziger Schätzung werden wir dieses Jahr rund 40 Prozent mehr Beratungen als 2021 haben", sagt Caritas-Mitarbeiterin Birgit Schünemann. Die meisten Ratsuchenden kämen aus der Ukraine, Syrien, Eritrea und Afghanistan.
Bundesweit gibt es 1.371 Migrationsberatungsstellen für erwachsene Zuwanderer. Im Jahr 2021 wurden dort 280.000 Beratungsfälle gezählt. Zuzüglich der 214.000 mitberatenen Familienangehörigen konnten somit bundesweit insgesamt 494.000 Personen erreicht werden.
Junge Menschen bis 27 Jahre werden vom Jugendmigrationsdienst unterstützt. In den bundesweit rund 500 Einrichtungen wurden 2021 rund 113.00 junge Menschen begleitet. Dafür waren mehr als 700 Hauptamtliche und mehr als 2.000 Ehrenamtliche im Einsatz.