Diese und weitere Herzenswünsche sind in Skulpturen und Bildern dargestellt, die jetzt im Innengarten des Hauses ausgestellt werden.
In dem Projekt "Wünschegarten" haben sich 15 Bewohnerinnen und Bewohner damit auseinandergesetzt, was sie tun, haben oder erleben möchten, und das in der Arbeitstherapie in Kunstwerke umgesetzt. Dabei sind ganz unterschiedliche Ergebnisse entstanden: Sophia Schäfer stellt ihren Wunsch mit einem Käfig und Figuren ganz bildlich dar. Dagegen ist die Ruhe im Kopf sehr reduziert: das Bild eines chinesischen Schriftzeichens. Eine andere Bewohnerin hat eine Marionette gemalt, die sich voller Energie von den Schnüren befreit - der Titel: "Frech - wild - frei und wunderbar".
"Die eigenen Wünsche zu erkennen, dann anderen gegenüber zu äußern und schließlich sogar öffentlich darzustellen - das sind große Schritte, die Mut erfordern", sagt Gisela Müller, Leiterin des Roman-Nitsch-Hauses, die die Teilnehmenden bei dem Projekt begleitet hat. "Ich war berührt davon, wie sich die Bewohner auf das Projekt eingelassen haben." Gemeinsam arbeiteten sie heraus, welchen Hintergrund die Wünsche hatten - zum Beispiel steckte hinter dem Wunsch nach einem neuen Saxophon, dass der Bewohner die Motivation zum Spielen neu entfachen wollte. "Alle Wünsche haben auch etwas mit der Erkrankung zu tun", so Gisela Müller.
Im zweiten Teil der Ausstellung sind neue Bilder von Miriam Maienschein zu sehen, die bereits im vergangenen Jahr ihre Werke gezeigt hat. Sie wird vom Roman-Nitsch-Haus ambulant betreut. Unter dem Titel "Lebensweisheiten mal anders - mit Witz und Charme" hat sie rot-gelbe und schwarz-weiße Tierwesen gemalt und mit Sprechblasen versehen. Die Inhalte: teils tiefsinnig, teils lustig-absurd, teils eine Mischung von beidem: "Wir verheddern uns im Leben der anderen und bewirten uns selbst niemals." "Es gibt einen geheimen Rat! Der wohnt um die Ecke." "Wer will, der kann reisen. Ich reise auch allein." "Ich bin ein explosives Gemisch aus Pudding und Zucker." "Also, das ist jetzt die Existenz!"
Die Ausstellung ist bis November 2025 zu sehen und kann nach Anmeldung im Roman-Nitsch-Haus unter Telefon 0621 87 94 22 21 besichtigt werden. Sie wurde von der DESTAG Stiftung gefördert.