Eins der Bilder aus dem Kreuzweg: Jesus nimmt das Kreuz auf.
Mit bürgerlichem Namen hieß sie Katharina Katzenmaier, wurde in Heppenheim geboren und arbeitete während der Nazi-Zeit als Seelsorgehelferin und Religionslehrerin in Püttlingen an der Saar. Wegen ihrer Ablehnung der Euthanasie wurde sie 1943 von der Gestapo verhaftet und ins Frauenkonzentrationslager Ravensbrück gebracht. Sie überlebte das Lager ebenso wie den Todesmarsch nach dessen Auflösung.
Aber die Erlebnisse lasteten auf ihrer Seele. Sie schrieb viele Jahre später: "Im Laufe meines Lebens glaubte ich nie an eine paradiesische oder bessere Zukunft für mich, sondern ich wusste, dass mein Leben ein Kreuzweg bleiben würde." 1949 trat sie ins Kloster der Benediktinerinnen von der heiligen Lioba ein.
Anschließend war sie in verschiedenen Gemeinden in Baden-Württemberg tätig, unter anderem zehn Jahre lang in Schwetzingen. 1973 kam sie nach Mannheim, lebte im Konvent der Lioba-Schwestern im Caritas-Pflegezentrum Maria Frieden und unterrichtete an verschiedenen Schulen. Sie starb am 5. August 2000.
Ihre Zeit im KZ verarbeitete sie in ihrem Buch "Vom KZ ins Kloster", das 1996 erschien. Zwei Jahre vor ihrem Tod malte sie einen Kreuzweg, der vor dem Hintergrund ihrer Lebensgeschichte besondere Kraft entfaltet. Kopien davon hängen im Kapellenvorraum des Maria Frieden Pflegezentrums und in der Kapelle des St. Anna-Hauses, einem Wohnheim für psychisch kranke Menschen, sowie im Konzentrationslager Ravensbrück.
Aus Anlass ihres 100. Geburtstags erscheint eine Broschüre zu ihrem Kreuzweg, die die Bilder mit Zitaten aus ihrem Buch und kurzen Gebeten verknüpft. Diese Broschüre wird am Palmsonntag, 25. März, im Rahmen einer Kreuzwegmeditation vorgestellt. Diese findet in der Kapelle des Maria Frieden Pflegezentrums statt und beginnt um 15.30 Uhr.
Eine Gedenkfeier für Schwester Theodolinde wird am Dienstag, 24. April, ebenfalls im Maria Frieden Pflegezentrum veranstaltet. Beginn ist um 15 Uhr mit einer feierlichen Eucharistiefeier und einem Zeugnis von Schwester Dr. Eoliba Greinemann, vormalige Priorin der Benediktinerinnen der Heiligen Lioba. Nach einem kurzen Imbiss folgt gegen 17 Uhr ein Festvortrag von Prof. Dr. Reiner Albert. Anschließend erzählen Menschen, die Schwester Theodolinde gekannt haben, von ihren Erinnerungen an sie. Beide Veranstaltungen sind öffentlich.