Caritas-Abteilungsleiterin Stefanie Paul und Friedhofsentwicklungsplaner Alexander Koslov enthüllen den zentralen Gedenkstein.
"Für wohnungslose Menschen ist ein Sterben in Würde oft nicht möglich, trotz großer Bemühungen der Sozialarbeitenden der Wohnungslosenhilfe. Umso wichtiger war es uns, einen Ort zu schaffen, an dem wir an die Verstorbenen erinnern und ihnen ihren Namen zurückgeben können", sagt Stefanie Paul, Abteilungsleiterin beim Caritasverband Mannheim. Die Idee sei von der Tagesstätte für Wohnungslose gekommen und von den Friedhöfen Mannheim sofort unterstützt worden. Friedhofsentwicklungsplaner Alexander Koslov übernahm die fachliche Planung und Koordination zur Einrichtung der Gedenkstätte.
Im Zentrum steht ein Gedenkstein mit der Aufschrift "Für alle, die kein Zuhause hatten". Rechts und links davon sind Stelen, auf die künftig die Namen der verstorbenen Wohnungslosen graviert werden. Die Gedenkstätte befindet sich an der Trauerhalle und damit im Zentrum des Hauptfriedhofs.
"Die Anlage wurde nur durch die Unterstützung von Mannheimer Unternehmen möglich. Dafür danke ich den Sponsoren sehr", sagt Andreas Adam, Leiter der Friedhöfe Mannheim. Siegmann Grabmalkunst aus Neckarau spendete den Gedenkstein und die Stelen. Die Bildhauerei Mayer übernahm die Inschrift und die Fundamentarbeiten. Die Gärtnerei Kocher sorgte für die Bepflanzung. Der Friedhof selbst stellte zwei neue Bänke in der Nähe auf, damit der Ort zum Verweilen einlädt.
Im Rahmen einer kleinen Feier wurde die Gedenkstätte am 9. Juli eingeweiht und von Dekan Karl Jung mit Weihwasser gesegnet: "Es ist ein Grundanliegen des christlichen Glaubens, dass wir die Menschen nicht vergessen, die sonst vergessen werden."