Regina Hertlein (l.) und Anette Kraus vor ihren Bildern.
Abstrakte, farbenfrohe Bilder, Landschaften in gedeckten Farben und Stillleben mit bunten Blumen und Obst sind in der vielseitigen Ausstellung zu sehen. Einige Motive tauchen zwei Mal auf: von beiden Malerinnen auf unterschiedliche Weise interpretiert. Entstanden sind diese bei gemeinsamen Urlauben in Cinque Terre, Burgund und in der Toskana. Insbesondere ein Malkurs bei dem Künstler Arne Stahl eröffnete neue Horizonte. Von ihm werden ebenfalls drei Stillleben gezeigt.
"Das Hospiz ist ein besonderer Ort für eine Ausstellung. Ein Ort, den viele nur mit Trauer in Verbindung bringen, doch gibt es kaum einen Ort in Mannheim, wo so intensiv gelebt wird wie hier", sagte Antje Geiter, Leiterin des ideellen Bereichs der Heinrich-Vetter-Stiftung, in ihrer Laudatio. "Eine Kunstausstellung gefüllt mit bunten, intensiven Farben, Urlaubserinnerungen und Landschaften passt perfekt hierher."
Regina Hertlein kam durch ihre Freundin Anette Kraus zum Malen. "Dazu hätte ich auch Lust. Du musst mir mal ein paar Techniken zeigen", sagte sie zu ihr, nachdem sie ihre Bilder gesehen hatte. In einem gemeinsamen Urlaub in Cinque Terre 2017 entstand dann ihr erstes abstraktes Kunstwerk. Viele folgten darauf. Besonders gerne übermalte sie alte Bilder und Leinwände. "Seit diesem ersten Bild habe ich eine Passion im Malen entdeckt, das einen wunderbaren Ausgleich zu meiner Arbeit darstellt. Es ist eine schöpferische Tätigkeit."
Anette Kraus ist ebenfalls im sozialen Bereich tätig: Sie arbeitet in einer Tagespflege und findet durch Kunst und Musik Zugang zu dementiell erkrankten Gästen. "Meines Erachtens finden Farbe und Klänge immer den Zugang zu der Seele des Menschen." In Malkursen lernte sie verschiedene Methoden der Acrylmalerei kennen. Oftmals setzt sie Gedichte in Farben und Bewegungen um.
In gemeinsamen Malkursen bei Arne Stahl setzten sich die beiden mit der Landschaftsmalerei und Stillleben auseinander. Regina Hertlein ging dabei den Weg von der Abstraktion in die vermehrte Konkretion und fand einen ganz neuen Zugang zur Malerei, während Anette Kraus die bewusste Betrachtung einer Landschaft oder eines Stilllebens und deren Umsetzung in Farbe und Form für sich entdeckte.
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage vom Streichquartett des Ursulinen-Gymnasiums. Die Ausstellung kann bis Ende Januar nach Anmeldung unter Telefon 0621 30 86 66 00 im Caritas-Hospiz St. Vincent, Alte Frankfurter Straße 5, besichtigt werden.