Dekan Karl Jung (r.) überreicht Ludwig Weiß zur Begrüßung eine Kerze mit dem Motiv der Jesuitenkirche.
"Es ist uns wichtig, dass in allen unserer Pflegeheime ein Hausgeistlicher für die Bewohner da ist", sagt Caritas-Vorstandsvorsitzende Regina Hertlein. "Wir freuen uns deshalb sehr, dass die Pfarrerswohnung im Maria-Scherer-Haus wieder belegt ist." Es sei nicht so einfach, einen Geistlichen zu finden, der bereit sei, im Ruhestand ehrenamtlich im Pflegeheim tätig zu sein. Der vorherige Hausseelsorger Gerhard Hönig war im Dezember 2016 verstorben. Regina Hertlein dankte allen, die in der Zwischenzeit ausgeholfen haben, vor allem Lorenz Seiser, dem Leiter der Kirchengemeinde, und dem Pfarrer im Ruhestand Klaus Schäfer.
Als Hausgeistlicher wird Ludwig Weiß Gottesdienste mit den Bewohnerinnen und Bewohnern feiern und diejenigen, die dies wünschen, seelsorgerlich begleiten. Unterstützt wird er dabei von den fünf Ordensschwestern des indischen Bethany-Ordens, die ebenfalls im Maria-Scherer-Haus leben. "Ich suchte schon lange eine feste pastorale Aufgabe", sagt der 71-Jährige. "Ich dachte, mit 70 kann man noch mal einen neuen Abschnitt beginnen."
Ludwig Weiß wurde in Heidelberg als jüngstes von zehn Kindern geboren. Nach dem Studium in Freiburg und Würzburg wurde er 1971 zum Priester geweiht. 30 Jahre lang unterrichtete er Religion und Hebräisch an einem Gymnasium in Ettlingen, bevor er für seinen Ruhestand nach Heidelberg zurückkehrte. Dort zog es ihn noch einmal an die Universität: Er studierte Byzantinische und klassische Archäologie und schloss 2015 mit dem Master ab.