"Die Inflation und die steigenden Energiekosten sorgen dafür, dass Menschen mit geringem Einkommen noch schwerer über die Runden kommen. Da sind Schulden häufig nicht zu vermeiden", sagt Abteilungsleiterin Stefanie Paul vom Caritasverband Mannheim. "Betroffene brauchen Zugang zu kostenloser Schuldnerberatung, damit sich ihre Lage nicht noch verschlimmert.
"Wenn jemand durch die Schulden krank oder arbeitslos wird, am Ende vielleicht sogar die Wohnung verliert, sind die gesellschaftlichen Kosten wesentlich höher als die Kosten einer frühzeitigen Hilfe", ergänzt Thomas Weichert von der Arbeitsgemeinschaft Spezialisierte Schuldnerberatung.
Die beiden Verbände fordern vom Mannheimer Gemeinderat, finanzielle Mittel für die Beratung von Geringverdienern zur Verfügung zu stellen bzw. vorhandene Mittel entsprechend zu öffnen. Aktuell haben in Mannheim nur Menschen, die Sozialleistungen beziehen, einen Anspruch auf kostenlose Beratung. Wer einen Job hat, muss diese selbst bezahlen. Dies gilt seit dem Jahr 2010 auf Beschluss des Gemeinderats hin. Eine Folge der fehlenden Kostenübernahme: Viele suchen im Internet Hilfe bei Anbietern, denen sie monatlich teilweise hohe Beträge zahlen müssen. Unseriöse Firmen vergrößern noch die Notlage der Menschen.
Menschen, die durch Schulden in Not geraten sind, benötigen in den seltensten Fällen nur eine reine Entschuldung. Die Wohlfahrtsverbände bieten deshalb eine soziale Schuldnerberatung, die den ganzen Menschen in den Blick nimmt und bei Bedarf weitere Hilfen vermittelt.