Anlässlich der Landtagswahl hat die Caritas-Tagessstätte für Wohnungslose in Mannheim obdachlose Menschen nach ihren Wünschen und Verbesserungsvorschlägen gefragt und diese zwei Wochen lang gesammelt. Das Ergebnis wurde den Kandidatinnen und Kandidaten der Parteien zugeschickt.
Was sich Obdachlose von der Politik wünschen
"Wir möchten den obdachlosen Menschen eine politische Stimme geben und dafür sorgen, dass Politikerinnen und Politiker in Baden-Württemberg sie hören", sagt Sozialarbeiterin Stefanie Schweda.
Das Spektrum der Antworten ist groß: Menschlichkeit statt Bürokratie, mehr Transparenz, weniger Formularaufwand und schnellere Bearbeitung von Unterlagen wurden genannt. Mehr sozialer Wohnraum für sozial Schwache und mehr Unterstützung für Obdachlose sind ebenfalls naheliegende Forderungen. Aber auch der Schutz von Kindern, eine Corona-Politik, die Kinder und Jugendliche nicht vergisst, und ein besseres Bildungssystem wurden angegeben. Kultur, Umwelt- und Klimaschutz sind den Obdachlosen ebenfalls ein Anliegen. Und den Wunsch "Einig werden zum Thema Corona" würden wohl viele unterschreiben.
Um die politische Teilhabe zu ermöglichen, unterstützt das Team der Tagesstätte wahlberechtigte Menschen ohne festen Wohnsitz bei der Eintragung ins Wählerverzeichnis und bei der Beantragung der Briefwahlunterlagen. Dadurch bekommen sie die Möglichkeit, ihr Wahlrecht auszuüben.