"Am 8. Mai, 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, hat die katholische Kirche mit Papst Leo XIV. einen neuen Bischof von Rom, der der Bewahrung des Friedens seine ganze Kraft schenken will.
Aus seinen ersten Worten und der Wahl seines Namens ist ermutigend deutlich geworden, dass er die Soziallehre der Kirche für die heutige Zeit weiterentwickeln und dabei an das Erbe seines Vorgängers Franziskus anknüpfen will. Mit ihm haben die Kardinäle einen Kandidaten gewählt, der für die Verbundenheit der Kirche in den Ländern des Südens und des Nordens steht.
Wir wünschen uns sehr, dass sich Papst Leo wie sein Vorgänger mutig und klug in die politischen Debatten einmischt. Die Gefährdung der Schöpfung, die Zunahme gewaltsamer Konflikte, die Globalisierung der Gleichgültigkeit - dem kann, das hat Franziskus gezeigt, das Oberhaupt der katholischen Kirche, auch in einer säkularen Welt Hoffnung entgegenstellen. Er wird gehört, wenn er glaubwürdig zu sprechen weiß und wenn er eine Sprache findet, die weltweit verstanden wird. Ein Mutmacher und Anstifter sollte der neue Papst sein, ein Hirte, der auf die Menschen zugeht, die an den Rändern unserer Gesellschaft von vielen anderen nur zu gerne übersehen werden. Papst Leo will dafür mit der "Kirche auf dem Weg" sein.
Wir brauchen einen Papst, der Menschen zusammenführt und der den Kreis der Menschen guten Willens weit zieht: Papst Leo kann dieser Papst sein. Er gilt als ein Priester, der zuhört! Wir freuen uns, wenn er diese Fähigkeit nutzt, um die Stimme derer vernehmlich zu machen, die in unserer aufgeheizten (Medien-)Welt allzu leicht überhört werden."