Im Hanielpark, am Quartiersplatz und an der Jungbuschstraße sind die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter am häufigsten zu finden, in der Regel von 10 bis 18.30 Uhr. Immer dabei: ein Bollerwagen mit Kaffee, Tee und Kaltgetränken, Backwaren und Snacks, Masken, Pflaster, Desinfektionsmittel und Spritzen. "Das Angebot wird sehr gut angenommen", berichtet Caritas-Mitarbeiter Alexander Warken. "Wir haben dadurch schon Kontakt zu weiteren Betroffenen bekommen, bleiben aber auch mit den Stammgästen vom Café Anker in Verbindung." Während einige sich einen Kaffee oder etwas zu Essen abholen, haben andere Gesprächsbedarf oder brauchen konkrete Hilfe.
Allerdings vermissen viele den festen Bezugspunkt des Café Anker und die dort vorhandenen Möglichkeiten. Vertrauliche Gespräche sind aktuell weniger möglich, und auch die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen können nicht wie gewohnt erfolgen. Außerdem beobachten die Mitarbeitenden, dass der Alkoholkonsum wieder gestiegen ist. "Im Café Anker hatte sich ein soziales Miteinander entwickelt, dass unseren Besucherinnen und Besuchern Struktur und Sinn gegeben hat. Dadurch haben sie trotz ihrer Abhängigkeitserkrankung weniger getrunken", so Gülbeyaz Kacar vom Drogenverein Mannheim.
Das Café Anker wurde im August 2020 eröffnet und ist ein Aufenthaltsort für alkohol- und drogenabhängige Menschen. Es wird vom Caritasverband Mannheim und vom Drogenverein gemeinsam betrieben. Ende Februar brach ein Feuer in den Räumen aus, seitdem ist die Einrichtung geschlossen. Inzwischen steht fest, dass Brandstiftung die Ursache war. Der Schaden in dem betroffenen Teil der Räume ist so groß, dass einer der Container, aus denen das Café besteht, ausgetauscht werden muss. Dies soll passieren, sobald alle Versicherungsfragen geklärt sind.