Unverzichtbare Anlaufstelle für Menschen mit Suchterkrankung

Seit fünf Jahren ist das Café Anker in Mannheim-Jungbusch eine feste Anlaufstelle für Menschen mit Suchtproblemen. Gemeinsam vom Caritasverband Mannheim und dem Drogenverein getragen, bietet die Einrichtung täglich rund 65 Besucherinnen und Besuchern einen Schutzraum, Gemeinschaft und Begleitung.

Applaus für fünf Jahre erfolgreiche Sozialarbeit

Die erfolgreiche Arbeit haben Café-Besucher:innen, Gäste aus Politik und Verwaltung und Mitarbeitende der beiden Träger gemeinsam gefeiert. "Das Angebot wirkt stabilisierend und deeskalierend", so Regina Hertlein, Vorstandsvorsitzende des Caritasverbands Mannheim.

Das Besondere der Einrichtung: Die Besucher:innen dürfen dort Wein und Bier konsumieren, was in anderen Hilfseinrichtungen nicht erlaubt ist.

"Dadurch halten sie ihren Alkoholpegel, und es kommt zu weniger Verhaltensauffälligkeiten", erklärt Sozialarbeiter Bernd Bung vom Drogenverein Mannheim. "Mit dem Konzept haben wir Neuland betreten, es gibt wenige solcher Einrichtungen in Deutschland." Seine Kollegin Manuela Morsch vom Caritasverband ergänzt: "Wir sind mit dem Café Anker ganz weit vorne und können stolz darauf sein, was wir erreicht haben."

Dazu gratulierte Bürgermeister Dirk Grunert für die Stadt Mannheim, die das Angebot finanziert. 

Dr. Sabine Gaspar-Sottmann (v.l.), Beate Dörflinger und Manuela Morsch (r.) vom Caritasverband Mannheim mit Philipp Gerber (Mitte) und Bernd Bung vom Drogenverein Mannheim

Eine Befragung der Besucher:innen im Rahmen einer Evaluation zeigte: Das Café Anker bedeutet Schutz, Zugehörigkeit und ein Stück Lebensqualität.

Viele berichten von einer Reduktion ihres Konsums, besserem psychischem Wohlbefinden sowie von konkreten Verbesserungen durch Beratung, zum Beispiel beim Übergang in betreutes Wohnen. Angebote wie Duschen, Wäschewaschen und die Kleiderkammer sind für die Klient:innen, von denen viele wohnungslos sind, unverzichtbar.

Auch für den Stadtteil zeigte die Evaluation Erfolge: Während der Öffnungszeiten sind die Polizei- und Rettungseinsätze im direkten Umfeld geringer, Beschwerden aus der Nachbarschaft gibt es seit 2022 keine mehr.

Das Essen wurde von Richard Brox gespendet.

Das Essen für die Feier (jeweils 80 Frikadellen, Bratwürste, Dampfnudeln und Berliner) wurde von dem ehemaligen Obdachlosen Richard Brox gestiftet. Er spendet regelmäßig Essen für soziale Einrichtungen und möchte mit seinem Engagement andere dazu motivieren, ebenfalls zu helfen.